- ADHS und Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
- Affektive Störungen
Kinderstation
Auf unserer Kinderstation in der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe betreuen wir Kinder mit psychischen Erkrankungen im Alter von 6 bis 13 Jahren (in Ausnahmefällen auch ältere Kinder).
Unsere Kinderstation
Du hast gemeinsam mit deinen Eltern beschlossen, dass es für deine Gesundheit das Beste ist, für eine Weile in eine psychiatrische Klinik zu gehen. Das klingt erstmal ein bisschen erschreckend – vielleicht hast du das Gefühl, dass deine Eltern dich fortschicken und du dann ganz alleine in einer fremden Umgebung bist. Oder du hast gruselige Dinge über psychiatrische Kliniken gehört und deshalb Angst, selbst in eine zu gehen. Wir verstehen deine Unsicherheit und wollen dir deswegen hier erklären, was es eigentlich mit psychotherapeutischen Behandlungen auf sich hat und was man überhaupt so den ganzen Tag in einer psychiatrischen Klinik macht – zum Beispiel bei uns in der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe.
Psychische Erkrankungen – was heißt das?
Erkrankungen der Psyche gehören ebenso zum Leben wie Erkältungen – auch wenn sie nicht ganz so häufig vorkommen. Psyche bedeutet, dass sich die Erkrankung auf dein Denken, Fühlen und Verhalten bezieht und all diese Vorgänge haben ihren Ursprung im Gehirn. Im Gegensatz zu einer Erkältung, die man gut mit Tee und Bettruhe behandeln kann und die in der Regel nach ein paar Tagen vorüber ist, sieht es bei einem „erkälteten“ Gehirn etwas komplizierter aus.
Jeder Mensch ist unterschiedlich und erlebt die Welt in seinem Kopf trotz vieler grundlegender Gemeinsamkeiten doch irgendwie anders als alle anderen. Daher sind auch Erkrankungen, die im Kopf entstehen, sehr vielfältig und äußern sich bei jedem unterschiedlich. Nehmen wir zum Beispiel die Angst. Angst ist ein ganz normales, grundlegendes Gefühl von uns Menschen und auch ein Symptom vieler psychischer Erkrankungen. Wie reagierst du, wenn du Angst hast? Wirst du leise und verkriechst dich? Oder wirst du vielleicht eher wütend und aggressiv, wenn dir etwas Angst macht? Oder reagierst du sowieso ganz anders?
Es ist wichtig, diese Unterschiede bei jedem Mensch zu erkennen und ihn ganz nach seinen Bedürfnissen zu behandeln. In der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe wollen wir dir helfen, deine Gefühle und Gedanken besser zu verstehen und zu kontrollieren. Oder kurz gesagt – wir helfen dir, dich selbst besser kennenzulernen.
Was wir behandeln
Das hier sind die Krankheitsbilder, die wir auf unserer Kinderstation behandeln:
- Depressionen (akut & chronisch)
- Emotionale Störungen des Kindesalters
- Pica-Syndrom
- Schizophrenie
- Anorexia nervosa
- Autismus
- Binge Eating
- Bulimie
- Entwicklungsstörungen
- Essstörungen
- Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
- schizotype und wahnhafte Störungen
- Schlafstörungen
- Verhaltens- und emotionale Störungen des Kindesalters
Wie wir Dich behandeln
Dein Therapieplan setzt sich zusammen aus:
Team
Das Team des Pflege- und Erziehungsdienstes (PED) besteht aus ausgebildeten Fachkräften, wie z.B. Kinderkrankenpflegern, Gesundheits- und Krankenpflegern, Erziehern, Heilerziehungspflegern, Heilpädagogen.
Bezugspflege
Während deines Aufenthaltes steht dir deine Bezugspflegekraft zur Seite. Sie führt mit dir Bezugspflegegespräche, unterstützt dich beim Erreichen deiner Therapieziele, erfasst deine Vitalzeichen wie Puls und Blutdruck, begleitet die Mahlzeiten sowie die Gruppenaktivitäten und unterstützt dich im Tagesablauf. Im Rahmen des Bezugspflegesystems sind wir 24 Stunden ansprechbar.
Pflegetherapeutische Gruppen
Andere Kinder in der Klinik werden ähnliche Probleme haben wie du, deshalb gibt es bei uns viele verschiedene Gruppen, in denen ihr gemeinsam arbeitet, spielt oder unterrichtet werdet, zum Beispiel: Entspannungsgruppe, Hausaufgabenbetreuung, „Be Happy Be You“-Gruppe, Sportgruppe und soziales Kompetenztraining.
- Sensorische Integrationstherapie: Bevor wir diese Therapie einsetzen, ist eine ausführliche Feststellung deiner Fähigkeiten im Bereich Wahrnehmung und motorischer Entwicklung nötig. Die Therapie ist ressourcenorientiert, d.h. sie setzt an deinen Stärken individuell und flexibel an.
- Psychomotorik: Die Psychomotorik soll dir in einem freien und ungebundenen Spielangebot Spaß an der Bewegung vermitteln. Gerade Kinder, die unter Misserfolgen im Sportunterricht leiden, haben hier viele Möglichkeiten, Erfolge zu erleben.
- Therapeutisches Klettern: Das Klettern entfaltet hohen Aufforderungscharakter, d.h. du lernst, strukturiert zu handeln und hast gute Möglichkeiten für intensive Erfahrungen mit Kraft, Ausdauer, Mut, Angst, Grenzen und besonders auch: Vertrauen.
- Neurofeedback: Dies ist eine Methode zur Messung und Verbesserung der Gehirnaktivität. Ziel ist es durch eine Optimierung der Hirnströme, deine Wahrnehmung, dein Denken, deine Aufmerksamkeit, dein Verhalten und dein Wohlbefinden nachhaltig positiv zu beeinflussen.
- Konzentrationstraining: Hier erlernst du Techniken, die es dir erleichtern, deine Aufmerksamkeit zu steuern und dich selbst erfolgreich zu strukturieren.
- Projektgruppe: In der Projektgruppe kannst du über kreatives Handeln neue Fähigkeiten an dir entdecken und vieles ausprobieren. Durch den Austausch in der Gruppe erweiterst du deine Wahrnehmung von dir und anderen.
Bei den speziell erlebnispädagogischen Methoden möchten wir darüber hinaus die Liebe zur Natur stärken. Und dafür musst du keine Bücher wälzen: Durch die Erlebnispädagogik sammelst du neues Wissen und neue Fähigkeiten durch direkte Erfahrungen. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Erleben, das Voneinander-Lernen, der Austausch und das Einander-Neu-Entdecken in Gruppen- und Einzelsituationen.
Alles in allem möchten wir mit dir zusammen erreichen, dass du durch "Learning with head, heart and hand" (Lernen mit dem Kopf, dem Herzen und der Hand) deine eigene Persönlichkeit, dein eigenes Können, deine Selbsterkenntnis und dein Selbstbewusstsein weiterentwickeln kannst. Und Spaß soll das Ganze auch noch machen.
Jede Woche unternehmen wir eine interne und eine externe Gruppenaktivität – zum Beispiel Basteln, Tischkicker oder Singstars drinnen, Kegeln, Abenteuerläufe durch den Wald, tolle Spielplätze besuchen oder auch mal ein Kinobesuch oder ein Ausflug in die Stadt draußen. In den Ferien finden größere Tagesausflüge in die Region statt.
Informationen für Eltern
Häufige Fragen
Sie können Ihr Kind jeweils am Dienstag von 16 bis 18.15 Uhr, am Donnerstag und Sonntag von 14.30 bis 18.15 Uhr besuchen.
Ab dem zweiten Wochenende sind sogenannte Belastungserprobungen von Samstagmorgen bis Sonntagabend in der Regel möglich.
Spezielle Lebensmittel können wir nach Absprache besorgen. Bitte sprechen Sie uns an.
Anrufe sind während der Telefonzeiten möglich. Diese sind täglich von 19 bis 19.45 Uhr.
In der Regel einmal pro Woche, Termine nach Absprache.
Sozialdienst
Wenn Sie und Ihr Kind zusätzlich zur laufenden Behandlung auch außerklinische Unterstützung benötigen, dann wird unser Sozialdienst tätig. Die Mitarbeiter unseres Sozialdienstes kooperieren mit Landratsämtern, Jugendhilfeeinrichtungen, Arbeitsämtern und ähnlichen Institutionen. Sie erarbeiten Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten mit den Therapeuten, den Familien und den außerklinischen Diensten. In sogenannten Runden Tischen werden die verschiedenen außerklinischen und internen Unterstützungsmaßnahmen dann vom Sozialdienst zusammengeführt, der auch die Gespräche moderiert.
Zusammenarbeit zwischen Sozialdienst und Therapie
Die Mitarbeiter unseres Sozialdienstes sind familientherapeutisch ausgebildet und führen bei Bedarf zusammen mit den Therapeuten Familiengespräche auf Basis der Systemischen Familientherapie.